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Landesmeisterschaft 2023

| Stefan Kreuzkamp | Vorderlader

Ein neues erfolgreiches Gesicht bei den Kurzwaffen

Austragungsort der Landesverbandsmeisterschaften Vorderlader in den Kugelwettbewerben war und wird wohl auch Langenforth bleiben. Auch wenn der Bundesstützpunkt jetzt für das Vorderladerschießen freigegeben ist und die Deutschen Meisterschaften dort ausgerichtet werden, ist eine Landesmeisterschaft dort wegen der Terminierung sehr unwahrscheinlich.

So traf man sich am ersten Juniwochenende bei herrlichem Wetter auf den bekannten Ständen. Die Anlage war wegen der gegenüber dem Vorjahr erhöhten Starterzahl gut ausgelastet. Ein Grund dafür waren Meldefehler die noch korrigiert und den zusätzlichen Schützen Platz geschafft wurde.

Der Freitag brachte bei der abendlichen Siegerehrung einige nicht erwartete Sieger und Platzierungen. So siegte mit dem Dienstgewehr niemand aus dem Team USK Fallersleben sondern Eddy Helmvoigt der für den SV Rohringen startete. Mit dem Steinschlossgewehr 50m siegte bei den Herren I wie im Vorjahr eine Dame (Andrea Dolle vom SV Florian). Die weiteren Platzierungen ähnelten denen der Vorjahre. Mannschaftssiege für den USK Fallersleben (Dienstgewehr) und den SV Langenforth (Steinschlossgewehr). Beim Steinschlossgewehr 100m gab es keine Mannschaftswertung, hier siegte unerwartet Uwe Maigatter vom USK Fallersleben. Ebenso ohne Mannschaftswertung lief der Wettbewerb Muskete. Hier konnte Rudolf Matschke seine Leistung von der Rangliste bestätigen und siegte unangefochten. Erfreulich war die Leistungssteigerung von Hermann Ruhe, der sich mit über 80 Jahren den zweiten Platz sicherte.

Die einzige Kurzwaffen-Disziplin des Tages (Perkussionsrevolver) blieb in der Hand des SV Langenforth, mit dem Mannschaftssieg und Einzelsiegen in Herren I und Herren IV. Bei den Herren II gab es einen Neuling. Martin Baumbach (von SV Lochtum) ist aus Sachsen-Anhalt zugewandert und schießt jetzt ein Jahr im Landesverband Niedersachsen. Jemand den man im Auge behalten muss. Bei den Damen ist anzumerken, dass bei Sigrid Schmolke (eine bekannte Größe bei den Damen) die Sehkraft des rechten Auges nachgelassen hat und die Umstellung auf links ihr noch Probleme bereitet.

Mit 7 Mannschaften und etlichen Einzelschützen hatten die Auflageschützen den ganzen Freitag den Stand in Ihrer Hand. Eine Disziplin die leider noch nicht vom DSB angeboten wird. Als Sieger wurde hier der SV Eimbeckhausen ausgerufen, auch wegen des überragenden Hermann Ruhe, der sich auch den Einzeltitel sicherte. Damit konnte der erste Tag der Meisterschaft abgeschlossen werden. Eine Vielzahl der Schützen traf sich am Sonnabend wieder in Langenforth zum Wettstreit um weitere Titel.

Das Bild am Sonnabend glich dem des Freitags, herrliches Wetter und gut gefüllte Stände.

Der SV Langenforth konnte sich den Mannschaftstitel mit dem Perkussionsgewehr sichern. In den Einzelwertungen gab es einige Überraschungen. Einzig allein Frank Strüver erfüllte die Prognose in der Klasse Herren III. In den anderen Klassen gab es einige Änderungen. Bei den Damen siegte Kerstin Trümper (SV Florian), bei den Herren II Christian Hamburg (SGi Hohne) und in Herren IV der Kurzwaffenspezialist Wilfried Kretschmer (SV Langenforth).

Auf den 100m Ständen nahm alles seinen gewohnten Lauf. Es siegte die Mannschaft des USK Fallersleben und im Einzel Torsten Priesemann (ebenfalls USK Fallersleben).

Die erstmalig als Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft geschossene Disziplin Dienstgewehr stehend 50m wurde gut angenommen. Hier konnte Frank Strüver sein überragendes Ergebnis aus dem Kadertraining nicht wiederholen, es siegte Rudolf Matschke vom SV Langenforth. Hier wird nur vom NSSV eine Mannschaftswertung angeboten, es siegte der SV Roringen.

Bei der Perkussionspistole siegte der SV Langenforth als Mannschaft, in der Einzelwertung gab es ein gemischtes Feld. Bei den Damen gewann Bärbel Fraatz (SV v. 1924 Freihand), bei den Herren I sicherte sich erwartungsgemäß Maik Mießner den Titel. Landesmeister bei den Herren III wurde erneut Martin Baumbach (SV Lochtum) und Erwin Klammer (SSV Bad Münder) war als Routinier in der Klasse Herren IV erfolgreich. Sein weiterer Erfolg mit der Steinschlosspistole trug auch zum Mannschaftssieg des SV Bad Münder bei. In der Klasse Herren I tauchte wieder der schon genannte Maik Mießner auf.

Mit der Siegerehrung war der Wettstreit um die Landesmeistertitel in den Kugeldisziplinen abgeschlossen. Gespannt wird man auf die Festsetzung der Limits zur Deutschen Meisterschaft sein, welche in diesem Jahr erstmalig im Hannover ausgerichtet wird. Man spekuliert auf eine Senkung bei den Gewehrdisziplinen auf Grund der größeren Anzahl der zur Verfügung stehenden Stände. Wegen der geringeren Anzahl bei den Kurzwaffenständen wird hier eine Anhebung befürchtet. Alle fiebern der entsprechenden Veröffentlichung entgegen.

Abschließend standen noch die Flintendisziplinen auf dem Programm. Mit Bremke/Vogelsang wurde ein neuer oder vielmehr alter Austragungsort genannt. Ein Grund für den Standwechsel war das Bleiverbot in Sickte Wolfenbüttel. Weiterhin beschränkte sich die Teilnahme aus Sickte auf einen Schützen. Deshalb lag es nahe, an die alte Wettkampfstätte zurückzukehren.

Aufgrund der Teilnehmer stand der Mannschaftssieg des Göttinger Wurftauben Clubs mit der Perkussionsflinte schon vor Beginn fest. In der Einzelwertung konnte sich der einzige Starter der B.W. Jäger und Sportschützen behaupten und den Göttingern den Titel wegschnappen. Zweiter wurde Friedrich Schachtebeck vor Bettina Schachtebeck.

Bei der Steinschlossflinte gab es eine umgekehrte Platzierung. Hier siegte Bettina Schachtebeck vor Friedrich Schachtebeck und Heinz-Jürgen Bauermeister.

Bei den Flinten sollten sich die drei Medaillengewinner Gedanken über eine Fusion machen, um gemeinsam als Team antreten zu können. Welche Möglichkeiten damit geschaffen werden können, hat der Gewinn des letztjährigen D-Cup für Niedersachsen gezeigt.

Auch hier warten die Teilnehmer gespannt auf die Limits zur Deutschen Meisterschaft, welche in diesem Jahr in Wiesbaden ausgerichtet wird. Eine nicht gerade geliebte Anlage.

Foto: Heinz-Jürgen Bauermeister in Aktion